Die norwegische Nobelpreis-Stiftung hat bestätigt, dass ein Teil seiner Gelder in Atomwaffenhersteller investiert ist und zugleich angekündigt, dass die Beteiligungen der Stiftung an Atomwaffenherstellern innerhalb von 12 Monaten veräußert werden sollen. Außerdem will die Stiftung ethische Investment-Richtlinien installieren, die derartige Investments zukünftig ausschließen sollen.
Die Menschenrechtsorganisation Facing Finance und seine norwegischen Partnerorganisation Framtiden hatten vor knapp zwei Wochen offengelegt, dass die Nobelpreis-Stiftung u.a. in europäische und US-amerikanische Rüstungsfirmen investiert. Diese Unternehmen (z.B. Boeing, Airbus, BAE Systems Lockheed Martin, Raytheon) sind allesamt Teil aktueller Atomwaffenprogramme bzw. in deren Wartung und Modernisierung involviert.
Facing Finance fordert Investment-Richtlinien für Stiftung
Aus dem Kapital der Stiftung stammt das Preisgeld für den Friedensnobelpreis in Höhe von rund 940.000 Euro. Der diesjährige Friedensnobelpreis wurde an die internationale Kampagne zur atomaren Abrüstung (ICAN) verliehen, zu der auch Facing Finance gehört.
„Wir begrüßen die Entscheidung des norwegischen Nobelinstituts,“ sagt Thomas Küchenmeister, geschäftsführender Vorstand von Facing Finance. „Ein Friedensnobelpreis darf nicht mit Geld honoriert werden, das aus Waffengeschäften stammt,“ so Küchenmeister.
Küchenmeister fordert darüber hinaus, dass die neuen Investment-Richtlinien der Stiftung nicht nur Atomwaffen, sondern auch andere problematische Beteiligungen, die zum Beispiel von Umwelt- bzw. Klima-Zerstörung, Ausbeutung oder Korruption profitieren, ausschließen sollten.
Weitere Informationen findne Sie auf der Internetseite von Facing Finance.
Weitere News finden Sie in unserer News-Übersicht.
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.